Das gute Zusammenleben im Quartier ist beiden ein Herzensanliegen: Dass die Menschen, Einheimische wie MigrantInnen, sich näher kommen. Seit 20 Jahren organisieren sie – alles ehrenamtliche Freizeitaktivitäten! – Ferienlager für Familien und monatliche Tages-Ausflüge für Kinder mitsamt deren Eltern. Vor 16 Jahren haben sie den «Hammerplatz» als lokalen Treffpunkt gleich vor ihrer Haustüre ins Leben gerufen. Dabei laden sie und der Elternverein «Let›s go!» (Bläsiring 150, 4057 Basel, Tel. 061-692 84 46, kgmbh@gmx.ch) jeden Freitag zum Picknick mit Grill, Spiel und gemeinsamem Singen (Markus mit Gitarre!) sowie persönlichen Gesprächen (v.a. Cornelia) ein. Momentan ist leider alles stillgelegt wegen der Corona-Massnahmen.
Cornelia Knöpfli (60), gebürtige Österreicherin (Villach), ist ausgebildete Sozialpädagogin. Sie arbeitet zu 50% in der «Spielgruppe Kindsgi Glaibasel» an der Ötlingerstrasse 160, wo sie auch in der Sprachförderung tätig ist, mit gemischt deutsch- und fremdsprachigen Kindern.
Markus Knöpfli (58) ist Primarlehrer, wechselte aber nach kurzer Praxis in den Journalismus und arbeitete als Freelancer mit Schwerpunkt Medienforschung. Infolge der wirtschaftlichen Krise im Medienbereich kehrte er letztes Jahr wieder zur Schule zurück. Zudem arbeitet er in der warmen Jahreszeit im Dialog orientierten städtischen Projekt «Rhylax» für «Respekt und Rücksicht an den Rheinufern».
Wegen des Engagements im Quartier interessiert sich mozaik für das Paar:
mozaik: Sie sind ein binationales Paar – wie und wo seid Ihr denn zusammen gekommen?
Cornelia: In Kamerun!
Markus: Ja, unsere Eltern waren dort in der Basler Mission (heute «mission 21») tätig und wir besuchten die Grundschule. Mit 12 Jahren gingen wir zurück nach Europa.
Cornelia: Danach trafen wir uns als Ehemalige ab und zu in Basel, und da geschah es!
Mozaik: Euer Hintergrund – Missionarskinder, Afrika – «erklärt» auch Eure gemeinsamen Projekte?
Markus: Unser eigener Migrationshintergrund spielt wohl eine Rolle: Vielleicht kennen wir etwas weniger Berührungsängste mit Menschen aus anderen Ländern.
Cornelia: Wichtig ist uns ein Zusammen-, statt nur Nebeneinander-leben. Dazu wollen wir mit aktiver Vernetzung beitragen.
Markus: Darum sind unsere Angebote jeweils für einheimische und Migranten-Familien, also Kinder mit ihren Eltern: Weil wir in den Lagern gemeinsam kochen, abwaschen, putzen und auch das Programm gemeinsam durchführen oder Konflikte angehen, kommen wir zu Erlebnissen, die später oft auch noch im Quartier-Alltag nachwirken.
Cornelia: Die Kinder, die sich ja von Spielgruppe, Schule und Freizeit kennen, lernen das Zusammenleben schon früh. Eltern haben dazu viel weniger Gelegenheit. Unsere Anlässe bieten ihnen diese Möglichkeit, die viele gerne nutzen.
mozaik: Wie wirkt sich Euer Einsatz aus?
Markus: Wir stellen fest, dass solche Kontakte oft weiter gepflegt werden. Unterdessen haben Eltern mit uns den Verein «Let’s go!» (s.o.) gegründet, um diese und neue Anlässe gemeinsam zu planen. Und was das Hammer-PicNic anbelangt, so warten die Kinder im Frühling immer wieder sehnlichst auf ihr «Fest».
mozaik: Wie funktioniert Ihr eigentlich als Team miteinander? Ist ja wohl auch nicht immer einfach?
Cornelia: Es funktioniert, weil jedes von uns seine Schwerpunkte hat: Ich plane den Küchenbereich mit Einkauf und Kochen, auch Musizieren und Kleinkinderprogramm gehören zu meinem Bereich. Markus mit seiner starken Stimme steht bei der Gesamtorganisation im Vordergrund.
Markus: Die Grundplanung machen wir aber gemeinsam.
mozaik: Hoffen wir, dass Umsetzungen bald wieder möglich werden!
Für mozaik:
Benno Gassmann