Das Lysbüchel, eine Brache, auf der einige Zwischennutzungen entstehen. Mittendrin ein Relikt aus der Blüte des Areals – die Säulikantine?
Wer kennt das Lysbüchelareal, das erst durch die grossen Veränderungen etwas in den Fokus gerückt ist? Bis vor dem Abbruch war das Areal ein Handwerker- und Künstlerbiotop und Ort für allerlei Kuriositäten. Mittendrin die Säulikantine, vor 20 Jahren von Mäni Kocher, als Kantine für seinen Handwerksbetrieb eröffnet, steht sie nun alleine auf der Brache. Wer Mäni begegnet, spürt sein Feuer für das Handwerk und seine Säulikantine und man erahnt schnell, weshalb sie Kultcharakter erlangte. Es steckt viel Herzblut und Kreativität in diesem «Gallischen Dorf», das Widerstand gegen den Abbruch leistet. Doch auch das Gallische Dorf löste sich damals in einem grossen Staat auf.
Offen für Neues
Aus der Betriebskantine entwickelte sich Stück für Stück ein Ort, wo sich morgens Handwerker bei einem Kaffee treffen, um den Tag zu besprechen und die Aufgaben verteilen. Aber nicht nur. Dieser einzigartige Ort, mitten im Nirgendwo, steht allen offen. Mäni Kocher und sein Team haben immer wieder neue Idee umgesetzt und das Angebot den veränderten Bedürfnissen angepasst. Immer konstant sind die einfachen, währschaften und leckeren Menus, um die herum die Ideen entstehen. Mal muss der Platz erweitert werden, mal kommt eine mobile Feuerstelle zum Grillieren ins Haus.
Auch dieses gallische Dorf hat natürlich seine Probleme. Nicht mit den Römern, aber mit Vandalen und anderen ungebetenen Gästen. Symbolisch dafür steht das zerbrochen wiederaufgefundene Maskottchen. Trotz aller Widrigkeiten, die die Situation mit sich bringt, brennt das Feuer der Leidenschaft an diesem eigentümlichen Ort, dieser Oase mitten in der Wüste.
Andrea Giovanni Käppeli