Ich wohne im Klybeck. Das ist, mit Ausnahme des Horburgparks, eine Betonwüste. Schauen Sie sich das mal auf dem Basler Geoportal in der Satellitenansicht an. Das gegenüberliegende Matthäus-Quartier hat ein paar Bäume entlang der Müllheimerstrasse und den schönen Matthäusplatz – viel ist das allerdings auch nicht. Ab Klybeckstrasse Richtung Rhein sieht es ebenfalls mau aus mit Grünflächen, von der Dreirosenanlage einmal abgesehen, die allerdings mehr Rasenfläche als Bäume hat.
Gut gemeinte Aktionen der Stadt gegen Hitze, Pflanzkübel, richten da wenig aus. Es braucht grosse Bäume, die Schatten spenden und frische kühle Luft geben. Ein Schritt in den Wald macht den spürbaren Unterschied. Beton heizt sich auf. Rasenflächen verdorren direkt nach dem Mähen im Juni. Traurigerweise sind nun auch noch Anfang Juli bei dem schlimmen Unwetter viele Bäume in der Stadt dem Sturm zum Opfer gefallen.
Ich wünsche mir mehr Bäume. Bäume, die wachsen und gross werden dürfen. So wie die Linden vor meinem Fenster in der Müllheimerstrasse. Und mehr grüne Architektur, begrünte Gebäude und optisch schwebende Gärten, die Sonnenlicht, Staub und Strassenlärm absorbieren.
Was noch?
Das Klybeckareal würde so viele Möglichkeiten bieten für die Verwirklichung meines Wunsches nach einer grüneren Stadt: einen angelegten See zwischen Wiese und Rhein, der kühlt und Pflanzen und Tieren ein neues Reservat bieten könnte? Ein Naherholungsgebiet als Erweiterung der Langen Erlen? Wie toll wäre ein Stadtwald auf dem alten Industriegelände?
Dazu ein Hallenbad mit viel Platz zum Schwimmen und mit einer schönen Sauna mit Blick auf den Rhein und Zugang nach aussen in eine hübsche Parkanlage. Und eine unterirdische S-Bahn, um schnell an den Bahnhof und in die Agglomeration zu kommen.
Schöne Träume und Visionen. Die Realität sieht leider anders aus. Das Klima verändert sich schneller, als wir planen und Bäume pflanzen. Immer kräftigere Unwetter zerstören das wenige, das da ist. Geld bestimmt die Welt und mit bepflanzten Flächen lässt sich eben kein Geld machen. Statt einer S-Bahn gibt es jetzt erst mal einen Rheintunnel, um dem zunehmenden Individualverkehr Platz zu schaffen.
Ich wünsche mir, dass die Städteplaner in Basel alle Unterstützung bekommen, um schnell und unkompliziert Pläne im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes erstellen, ändern und umsetzen zu können.
Elke van Zadel