Eine schöne Eigenschaft der Musik ist es, dass sie überall gespielt und gehört werden kann. So auch von den zahlreichen Strassenmusiker:innen für ein Publikum, das sich seit vielen Jahren immer mehr an den mediterranen Treffpunkten am sonnigen Rheinufer aufhält und dort Menschen, Musik und Müssiggang geniessen will. Ein früher «Musikant am Strassenrand» war Aernschd Born. Wir stellen ihn gerne vor mit einem immer noch aktuellen «Lied zu Greenhattan» und seiner Kurzbiografie. Sie schildert ihn stellvertretend für viele andere Strassenmusiker:innen, die auch heute noch durch Europa ziehen und bei uns Halt machen …
Anfänge 1967 – 1973.
Studenten- und Antikriegsproteste weltweit. Männerhaare werden länger, Frauenröcke kürzer. Der junge Aernschd Born zieht als Strassenmusiker durch viele Städte Europas. Mit Mundharmonika und Gitarre spielt er die Hits der damaligen Zeit. Aernschd Born erlebt turbulente Jahre mit ganz persönlichen und und immer wieder überraschenden Erlebnissen als Musikant am Strassenrand. Später wird er mit seinen Liedern einer breiten Öffentlichkeit bekannt.
(Aus dem Buch «Der Musikant am Strassenrand». Erinnerungen eines Strassenmusikers 1967 – 1973 von Aernschd Born, Vorwort Ueli Mäder). (CV)
Website: https://www.borninbasel.com
Wohn i wohn
Won i wohn / Greenhattan-Song / Text Aernschd Born 2013
Refrain
Won i wohn, do kan i s gniesse
In mim Park oder uffem Balkon
Do han i Nochbere, wo grüesse
Won i wohn, won i wohn, won i wohn
D Helvetia schtoht am Bruggekopf und zwängt sich in s Bikini
Denn schpringt si kopfvoraa in Rhy, wie e junge Teeni
Und schwimmt so schnäll si ka
Zum Ueli-Fährimaa
Und frogt en: Hesch scho ghört
Das isch doch total gschört
Me häigi do per Zuefall schiints e bitzli witer unde
Vor Klybegg und Kläihünige e neui Insle gfunde
Die sei scho zimlig out
Versaut und überbaut
Es tät de Auge weh
Das müess me sälber gseh
Die Autibrugge, Glaspaläscht, wo us de Forme platze
Dä Betondschungel und die Türm, wo an de Wolgge kratze
Die Iikaufscenter, Parkinghüüser, Schiggimiggi-Shops
Die Lift deruff in d Loft zur Frau Diräggder mit em Mops
Muesch Abgaswolgge inhaliere in de Hüüserschluchte
S het Highways bis in Tiefgarage, Yachte in de Buchte
Obeduure sehsch uff s Land
Undeduure fahrsch an d Wand
ǁ: Obeduure Morgeroot
Undeduure Otemnot :ǁ
Lut uuse lacht dr Fährimaa: Du bisch jo nit ganz bache
Helvetia, was verzellsch du do für grauehafti Sache
Mir sin doch nit bekloppt
Dä Wahnsinn hämmer gschtoppt
Helvetia, kumm mol mit
Die Insle isch dr Hit
Ich bind jetz mol mi Fähri los, mir fahre mit em Wind
Dr Rhy durab, i ghör scho d Kind, wo uf dr Insle sind
Scho gsehsch am Horizont
Die bunti Hüüserfront
Die Skyline vo de Bäum
Dört bin au ich dehäim
Dr Fährimaa vertaut si Fähri amme schtargge Pflogg
Und säit: In sällem grüene Huus wohn ich im vierte Schtogg
Si göhn an Land und kaufe Gmües bir Tante Emma ii
Paar Kinder schutte uf dr Schtrooss, s het Gärte bis an Rhy
Du sehsch die blaue Dächer glänze in dr Oobesunne
Do ghörsch die alte Männer diskutiere näbem Brunne
Bim Pauseplatz do kläbt dr Schportclub an de Klätterwänd
Dief unde imme Käller üebt e Räntnerinneband
D Helvetia säit: In däm Greenhätten wär i gärn drbi
Do mäint dr Fährimaa: Helvetia zieh doch bi mer ii
Obeduure Dachterasse
Unde gits am Schtand e Glacé
ǁ: Obeduure Morgeroot
Unde schmeggts noch früschen Brot :ǁ
Won i wohn, do kan i jätte
Won i wohn, do kan i chätte
Unde in de Greenhätten-Schätte
Won i wohn, won i wohn, won i wohn