2023 wurden im Kanton Basel-Stadt gut 30’000 Straftaten registriert. Etwa 2’443 betrafen Gewaltdelikte. Das sind zehn Prozent weniger als 2022.
Gut 15’000 der Anzeigen im vergangenen Jahr betrafen Diebstähle. In einem Drittel dieser Fälle wurde ein Velo, Töff oder Auto geklaut oder in ein Fahrzeug eingebrochen..
Unter Gewaltdelikten werden die Straftatbestände zusammengefasst, die vorsätzliche Anwendung oder Androhung von Gewalt gegen Personen beinhalten. Zum Beispiel Raub, Vergewaltigung, aber auch Drohung und Gewalt gegen Beamte.
Interessanter als die absolute Zahl der Gewalttaten ist die Häufigkeit pro 1’000 Einwohner. Für den Kanton schwankt diese zwischen 13,2 in den Jahren 2011 und 2022 und 11.4 im Jahr 2022. Der Wert 2023 fürs Kleinbasel ist mit 19.0 deutlich höher, derjenige fürs St. Johann mit 8.5 deutlich tiefer.
Bei den Gewaltdelikten am häufigsten sind Tätlichkeiten: fast 1’000 im St. Johann, fast 4’000 im Kleinbasel in den letzten 15 Jahren. Tötungsdelikte sind dagegen vergleichsweise selten: 36 im St. Johann, 84 in Kleinbasel.
Vorsicht bei der Interpretation
Basel wird bei der Publikation der Kriminalstatistik jeweils im Frühjahr regelmässig als kriminellste Stadt der Schweiz bezeichnet. Demnach wäre das Kleinbasel wohl einer der kriminellsten Stadtteile der Schweiz. Vorsicht! «Die polizeiliche Kriminalstatistik eignet sich für die Auswertung zeitlicher Entwicklungen und weniger für geographische Vergleiche», mahnen die Statistiker. Erfasst werden nur die bei der Polizei angezeigten Straftaten. Je nach Delikt gibt es eine mehr oder weniger grosse Dunkelziffer. Ebenfalls einen Einfluss haben die Mittel und die Strategie der Polizei.
Eine grosse Rolle spielt, dass Basel eine attraktive Stadt ist: Neben den Menschen, die hier wohnen, gibt es viele Pendlerinnen und Pendler, Durchreisende, Besucherinnen und Besucher usw. Die Häufigkeit der gesamten Gewaltstraftaten wird aufgrund dessen in manchen Städten möglicherweise zu hoch eingeschätzt. Denn die Häufigkeit von Straftaten wird an der Zahl der ständigen Wohnbevölkerung gemessen, nicht der Anwesenden.
Wir fühlen uns sicher
Weitaus die meisten Menschen in Basel fühlen sich sicher im Alltag. Dies zeigt die alle vier Jahre durchgeführte Bevölkerungsbefragung. 2023 gaben 89,5 Prozent an, sie fühlten sich sehr oder eher sicher. Damit lag der Wert erstmals seit dem Start dieser Erhebung unter dem Zielwert von 90 Prozent.
Quelle der Zahlen ist die polizeiliche Kriminalstatistik des Bundesamts für Statistik (BFS). Die Aufschlüsselung der Gewaltdelikte nach Postleitzahl-Kreisen erfolgte durch das Statistische Amt das Kantons Basel-Stadt. https://statistik.bs.ch/
Die ursprüngliche Fassung dieses Artikels vom 17. 9. 2024 enthielt falsche Angaben betreffend die Zahl der Gewalttaten pro 1’000 Einwohner im Kanton Basel-Stadt sowie im Kleinbasel. Diese Zahlen wurden korrigiert.