Viel Engagement fürs Untere Kleinbasel
Geboren wurde Reiner Schümperli als zweites Kind von Rudolf und Rosmarie Schümperli-Engeli im Spital Winterthur. Die Familie lebte in Romanshorn am Bodensee, wo Reiner aufwuchs. Auch in späteren Jahren war er immer wieder gern am Bodensee im Seehüsli.
Nach der Sekundarschule besuchte er die Kantonsschule in Frauenfeld, an der er die Maturaprüfung des Typus C ablegte. Anschliessend zog er zu einem Onkel nach Zürich, um an der Universität Zürich Biologie zu studieren. 1973 schloss er mit einer Dissertation über das Farbsehen von Drosophila Melanogaster das Studium ab.
Wie seine Eltern war er im Escherbund aktiv. Dort lernte er seine erste Frau, Elsbeth Mühlethaler, kennen und zog mit ihr und ihren Kindern nach Adlikon bei Regensdorf. Er war den Kindern von Elsbeth ein aufmerksamer und liebevoller Stiefvater.
Seine Forschung vertiefte und erweiterte er in Tampa, Florida. Dort forschte er vor allem an Schmetterlingen. In dieser Zeit legte er die Grundlage für seine umfangreiche Schmetterlingssammlung und sein Buch „Wunderwelt der Schmetterlinge“. Zurück in der Schweiz arbeitete er ab 1975 als Assistent am Physiologischen Institut der Universität Bern.
Im Winter 1983 zog er nach Basel zu Rosmarie Grether. Die beiden heirateten im Mai 1985. In Basel begann er, professionell Scherenschnitte herzustellen. Schon bald engagierte er sich in verschiedenen Organisationen wie z. B. der SP, wo er im Vorstand des Quartiervereins Horburg-Kleinhüningen und als kantonaler Delegierter aktiv war. Er half mit, den ersten Neutralen Quartierverein Unteres Kleinbasel zu gründen und förderte mit Gleichgesinnten den Aufbau von Aktivitäten für das Quartier in der Kaserne Basel. Als aktiver Fasnächtler pfiff er bei der Viertel ab Frytig Clique, einer Tamburen- und Pfeifergruppe und gestaltete für seine Clique mehrere Laternen. Auch die Kleinbasler Gesellschaft zum Bären baute er mit auf: Noch immer tragen Kinder seine Scherenschnittlaterne am Bärentag durchs Kleinbasel.
2016 kehrte er nach der Trennung von Rosmarie Schümperli-Grether zurück zu Elsbeth und zog in ihr Haus in der Halensiedlung. Wie schon früher unternahm er viele Reisen, nach Norwegen, Spanien, Griechenland… aber der Bodensee und sein Garten dort war sein liebstes Feriendomizil.
Leider hatte Reiner immer wieder mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. Einem langjährigen Leiden ist er am 16. Juni 2024 erlegen.
Rosmarie Schümperli-Grether
Liebe Rosemarie
Herzlich danke ich Dir für diesen sehr würdigenden Nachruf auf Reiner. Es ist schön und wichtig, bei einem Menschen seine vielen Talente und Fähigkeiten zu sehen und diese selber zu erfahren oder davon wenigstens zu wissen! Und Reiner hat daraus in seinem offenbar nicht nur geradlinigen und immer lokalen Lebenslauf seine Schaffenskraft und sein Lebensmotiv schöpfen können!
Anekdotisch kann bemerkt werden, dass alt Bundesrat Joseph Deiss genau gleich alt ist und ebenfalls eine gewisse Zeit in den USA lebte …