Sicherheit und Lärm in den Quartieren 

Über 70 Menschen nutzten die Gelegenheit für den Austausch mit Polizeiwachtsmeister Lüthi und Regierungsrätin Stephanie Eymann. (Foto: Urs-Peter Michel)

70 Menschen tauschten sich in Kleinhüningen mit Regierungsrätin Stephanie Eymann,  Asylkoordinatorin Renata Gäumann und Polizeiwachtmeister Sacha Lüthi aus. 

In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Herausforderungen und wachsender Unsicherheiten setzt das Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt verstärkt auf den direkten Dialog mit der Bevölkerung. Dabei sollen Ängste und Missverständnisse abgebaut, aber auch konkrete Sicherheitsbedenken gemeinsam erörtert werden. Diesen Austausch pflegt einmal pro Jahr der Dorfverein Pro Kleinhüningen. Er hat am 19. September 2024 seine Mitglieder in den Saal des Wohnheims St. Christophorus eingeladen. Als Ansprechpartner standen Regierungsrätin Stephanie Eymann, Vorsteherin des Justiz- und Sicherheitsdepartements des Kantons Basel-Stadt, Renata Gäumann, Kantonale Koordination Asyl- und Flüchtlingswesen, Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt und Sacha Lüthi, Wachtmeister mbA, Community Policing, Bezirk Kleinbasel zur Verfügung. 

Die Veranstaltung begann mit einer kurzen Einführung durch Eymann und Lüthi, die das Ziel des Abends erläuterten: die Förderung eines offenen Dialogs und die Möglichkeit, Fragen und Anliegen direkt an die Polizei zu richten. Nach der Einführung begann der interaktive Teil mit den über 70 Mitgliedern. Ein breites Spektrum an Themen wurde angesprochen, von Fragen zur Polizeipräsenz im Dorf bis hin zu Sicherheitsmassnahmen rund um das Bundesasylzentrum Schäferweg/Neuhausstrasse.

Sicherheit in den Quartieren

Ein Kernthema war die Sicherheit in den Quartieren, insbesondere die nächtlichen Lärmbelästigungen oder verdächtige Personen. Eymann und Lüthi erklärten, dass bereits verstärkte Patrouillen in besonders betroffenen Gebieten unterwegs sind. Sie ermutigten die Anwesenden, verdächtige Aktivitäten jederzeit zu melden. Des Weiteren werden die von den Dorfbewohnern gewünschten Schrillalarme von der Polizei zur Verfügung gestellt und zu einem späteren Zeitpunkt über den Dorfverein Pro Kleinhüningen an interessierte Mitglieder verteilt. 

Ein weiteres häufiges Anliegen betraf die Verkehrssicherheit, speziell die Geschwindigkeit im Wohngebiet und nahe der Schule. Lüthi berichtete, dass die Polizei häufiger Geschwindigkeitskontrollen in diesen Zonen durchführt und plant, in Zusammenarbeit mit der Bevölkerung, weitere Massnahmen zur Verkehrsberuhigung umzusetzen.

Einige Teilnehmer wünschten sich eine verbesserte Erreichbarkeit der Polizei, vor allem in Notfällen. Eymann erinnerte daran, bei Notfällen immer die Notfallnummer 117 zu wählen und versprach, die Bürger stärker über weitere Kontakte und alternative Kanäle zu informieren und zu prüfen, wie die Erreichbarkeit der Dienststellen weiter verbessert werden kann.

Immer wieder kam auch die Lärmbelästigung rund um die Asylunterkunft Schäferweg/Neuhausstrasse zur Sprache. Gäumann nahm die Meldungen entgegen. Sie konnte nach dem Anlass mit der Leitung der Asylregion Nordwestschweiz im Staatssekretariat für Migration (SEM) sprechen; diese ist für  die  den Betrieb aller Bundesasylzentren in der Nordwestschweiz zuständig ist. Die sehr unbefriedigende Situation rund um die Anlage ist kommuniziert; das SEM ist aufgefordert, dem Kanton einen Vorgehensplan vorzulegen, der aufzeigt, wie das Problem der nächtlichen Ruhestörungen rasch gelöst werden soll. Der Bund wird dem Kanton BS in den kommenden Wochen ein entsprechendes Konzept zur Prüfung unterbreiten.

Der Abend wurde von allen Seiten als konstruktiv und wertvoll für die Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses gewertet. Die Teilnehmenden lobten die Bereitschaft der Kantonspolizei, auf Augenhöhe in den Dialog zu treten. Besonders in Zeiten von sozialen Spannungen, wachsendem Extremismus und zunehmender Kriminalität ist es unerlässlich, die Quartierbevölkerung nicht nur als Empfänger von Sicherheitsmassnahmen, sondern als aktive Partner zu sehen.

Text: Christian Döbeli und Dunja Stäheli, Vorstandsmitglieder Dorfverein Pro Kleinhüningen 

Nachtrag:

Die guten Seelen im Fischerdorf Kleinhüningen

Es braucht sie, die Wegweiser, welche durch Mitgefühl, Offenheit und selbstlose Unterstützung den Zusammenhalt der Quartierbevölkerung prägen. Durch die Kraft solcher Seelen kann eine Gesellschaft wachsen und sich nachhaltig entwickeln.

Der Vorstand bedankt sich für die tolle Zusammenarbeit mit allen Mitgliedern und ist stets motiviert, sich für die Quartierbevölkerung einzusetzen.

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